Kinder stark machen – Selbstbewusstsein schützt
Studien und Erfahrungen zeigen: Täter suchen sich bevorzugt Kinder aus, die unsicher und zurückhaltend wirken. Deshalb ist es wichtig, das Selbstvertrauen Ihres Kindes gezielt zu stärken. Machen Sie Ihrem Kind klar:
Es hat Rechte – und niemand, weder Fremde noch Bekannte, darf diese Rechte verletzen.
Vermitteln Sie Ihrem Kind:
- Es darf NEIN sagen – auch gegenüber Erwachsenen.
- Es ist nicht verpflichtet, mit Fremden zu sprechen oder Auskünfte zu geben.
- Es darf jederzeit Hilfe holen oder weglaufen, wenn es sich unwohl oder bedroht fühlt.
Konkrete Tipps für den Alltag
- Allein unterwegs? Lieber nicht. Kinder sollten den Schulweg oder den Weg zum Spielplatz möglichst in Begleitung anderer Kinder gehen.
- Regelmäßige Gespräche: Sprechen Sie täglich mit Ihrem Kind über seine Erlebnisse. So merken Sie schnell, wenn etwas nicht stimmt.
- Notfallsituationen üben: Trainieren Sie gemeinsam, wie sich Ihr Kind in gefährlichen Situationen richtig verhält – laut um Hilfe rufen, gezielt Erwachsene ansprechen, sofort weglaufen.
- Vertrauenspersonen: Erklären Sie Ihrem Kind, wer vertrauenswürdig ist – z. B. enge Nachbarn, Familienangehörige, Erzieher, Lehrpersonen oder die Eltern guter Freunde. Diese Personen kann Ihr Kind in einer schwierigen Situation gezielt ansprechen oder um Hilfe bitten. Machen Sie gemeinsam aus, wer im Notfall kontaktiert werden darf.
- Grenzen setzen: Erklären Sie Ihrem Kind, dass es niemals ohne Ihre Zustimmung mit Fremden mitgehen oder in ein fremdes Auto steigen darf.
Wichtig:
Ihr Kind soll sich nicht fürchten – aber vorbereitet sein
Es geht nicht darum, Ihrem Kind Angst zu machen. Vielmehr sollen Kinder lernen, Gefahren zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Das gibt Sicherheit – Ihnen und Ihrem Kind.
Wenn etwas passiert: Sofort handeln
Erzählt Ihnen Ihr Kind von einer verdächtigen Begegnung – egal wie unbedeutend sie zunächst erscheinen mag – nehmen Sie dies ernst.
- Sichern Sie Informationen, z. B. Beschreibung von Personen oder Fahrzeugen (besonders Kennzeichen).
- Kontaktieren Sie die Polizei:
- Bei akuten Fällen: Wählen Sie sofort die 101
- Bei weniger dringenden Hinweisen: Wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeiwache.
Jede Information kann helfen, Täter zu überführen oder weitere Vorfälle zu verhindern.