Sextortion: Wenn intime Aufnahmen zur Erpressung werden

Der Begriff „Sextortion“ setzt sich aus den englischen Wörtern „Sex“ und „Extortion“ (Erpressung) zusammen. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche: die Täter lernen ihre Opfer meist über das Internet kennen und überreden diese dazu, sich in Video-Chats nackt zu zeigen oder sexuelle Handlungen vorzunehmen. Diese delikaten Inhalte werden dann heimlich aufgezeichnet. Anschließend drohen die Täter damit, das Material an Freunde, Familie oder Arbeitskollegen zu versenden, falls kein Geld gezahlt wird.

Wie kann ich mich vor Sextortion schützen?

  • Vermeiden Sie es grundsätzlich, intime Bilder oder Videos von sich zu machen oder zu versenden.
  • Seien Sie besonders vorsichtig bei Personen, die Sie nur online kennen – auch wenn diese vertrauensvoll scheinen.
  • Lassen Sie sich niemals zu Aufnahmen überreden oder drängen.
  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen ein und bezahlen Sie nichts– auch nicht aus Angst. Fast immer werden trotz Zahlung weitere Forderungen gestellt.
  • Sollten Bilder oder Videos veröffentlicht worden sein, melden Sie diese Inhalte umgehend auf den jeweiligen Plattformen.

Was tun, wenn ich betroffen bin?

Wenn Sie Opfer einer solchen Erpressung geworden sind oder eine Erpressung befürchten, nehmen Sie so schnell wie möglich Kontakt zu Ihrer örtlichen Polizei auf. Dort erhalten Sie professionelle Unterstützung und weiterführende Ratschläge. Wichtig ist: Reagieren Sie nicht auf die Nachrichten der Erpresser und brechen Sie den Kontakt sofort ab!

Welche Infos braucht die Polizei um zu ermitteln?

Sichern Sie alle Hinweise, die den Täter identifizieren oder den Tathergang nachvollziehbar machen, zum Beispiel:

  • Identität des Erpressers: Speichern Sie Benutzernamen, Profil-IDs, E-Mail-Adressen, Telefonnummern oder sonstige Kontaktdaten.
  • Plattformen und Kommunikationswege: Notieren Sie, über welche Dienste oder Plattformen der Kontakt zustande kam und wo das Material veröffentlicht wurde.
  • Zahlungsnachweise: Falls bereits Geld geflossen ist oder gefordert wurde, bewahren Sie Überweisungsbelege und Informationen zu Zahlungsarten auf.